Konflikt Straße von Hormuz und Gibraltar

Montag, 05.08.2019
Autor: Red. LG

Potsdam, 02.08.2019

Medien und (westliche) Politiker kritisieren derzeit massiv die Aufbringung des unter britischer Flagge fahrenden schwedischen Tankers Stena Impero am 19. Juli durch iranische Streitkräfte. Kaum erwähnt wird jedoch, was dem vorausging: die Kaperung des Tankers Grace 1 am 4. Juli durch die britische Marine in der Straße von Gibraltar.

Der iranische Vorschlag zum Austausch beider Schiffe wurde von der britischen Regierung abgelehnt. Großbritannien nutzt den Vorfall vom 19. Juli zu einer vehementen Kampagne gegen Iran, was die ohnehin angespannte Lage im Persischen Golf weiter verschärft.
In seinem Artikel „Das Ende der Ordnung von Hugo Grotius“ beleuchtet Dr. HansJoachim Luhmann, Emeritus am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie sowie Mitglied im Vorstand der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW), die Hintergründe der Ereignisse aus völkerrechtlicher Sicht:

„In den frühen Nachtstunden des 4. Juli 2019 ist in der Straße von Gibraltar unter Einsatz staatlicher Gewalt ein Supertanker, voll mit Rohöl, gekapert worden. Sein Name ist Grace 1, mit der IMO-Nr. 9116412; Eigentümer und Ladung sind mutmaßlich aus dem Iran. Kaperndes Subjekt ist ein Staat, Gibraltar, also faktisch, lässt man staatsrechtliche Feinheiten beiseite, Großbritannien (UK). Dessen Militär hat die Aufbringung mit seinen Marines auch vollzogen: Bei Nacht wurden von einem Kampfhubschrauber (Lynx) aus Soldaten abgesetzt, parallel fuhren weitere Soldaten in schnellen Booten (rigid-hulled inflatable boats – RHIBs) an den Tanker heran. Die enterten das Schiff über Strickleitern, die die Kameraden bordwand-abwärts gelassen hatten. Insgesamt gelangten so gut 30 Marinesoldaten an Bord und nahmen die Mannschaft fest…“

Das WeltTrends-Institut für Internationale Politik (IIP) ist eine parteipolitisch unabhängige wissenschaftliche Einrichtung. Dem IIP-Vorstand gehören an: Dr. habil. Erhard Crome, Prof. Dr. Raimund Krämer und Prof. Dr. Lutz Kleinwächter.

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